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11/18/2024Mitarbeiterengagement-Lösungen2 Min. Lesezeit

Interne vs. externe Kommunikation – alles eins? 7 Fragen an EUROPART

Seit 2021 nutzt Europart für die interne Kommunikation Flip – und spielt dort viele Inhalte aus der externen Kommunikation. Ein Gespräch über die Gemeinsamkeiten und Grenzen von interner und externer Kommunikation.

Unser Gesprächspartner ist Daniel Zinn, Head of Marketing bei Europart. Sein langfristiges Ziel: Kunden, Zulieferer und Mitarbeiter:innen gleichermaßen zu Fans der Marke machen. Dazu greift Europart nicht nur auf Flip als internen Kommunikationskanal zurück, sondern bespielt auch YouTube, Instagram und Facebook – mit ähnlichen Inhalten und Formaten.

"Wenn die eigenen Mitarbeiter nicht wissen, was wir nach außen kommunizieren, hört die Begeisterungsfähigkeit schnell auf."

Daniel Zinn

Head of Marketing bei Europart

Welche Instrumente nutzt ihr für die interne Kommunikation?

Mittlerweile ausschließlich die Mitarbeiter-App. Wir wollten keine Parallelwelt. Wenn wir die App nutzen, dann nur sie. Ehrlich gesagt, hatte das Intranet auf der Fläche ohnehin keine Durchschlagskraft. Genutzt wurde es vor allem von denjenigen in der Verwaltung, die zuvor schon gut informiert waren. Den harten Cut haben wir mit einer hybriden Mitarbeiterveranstaltung verbunden, an der man digital nur per App teilnehmen konnte.

Wie hat sich durch die Einführung der Mitarbeiter-App die interne Kommunikation verändert?

Wir haben schon vorher guten und innovativen Content erstellt. Es fehlte aber eine Plattform, um die Inhalte intern zu streuen. Wir haben unterschätzt, dass unser Plan, die eigenen Mitarbeiter über externe Kanäle anzusprechen, nicht funktioniert. Für uns war klar: Das sehen auf YouTube und Instagram alle, auch unsere Beschäftigten. Dieser Selbstherrlichkeit dürfen wir nicht verfallen. Mit der Mitarbeiter-App werden die Inhalte jetzt auch vom Mitarbeiter zum Kunden getragen.

Gibt es überhaupt noch eine Grenze zwischen interner und externer Kommunikation?

Es gibt immer noch Inhalte, die wir nur intern spielen, zum Beispiel Mitarbeiter-Events und Informationen von unserem CEO. Abgesehen davon verschwimmen die Grenzen tatsächlich. Wir haben vor rund fünf Jahren angefangen, mit “Fan-News TV” Bewegtbild in unsere Social-Media-Strategie einzubauen, um dadurch extern Reichweite zu generieren. Wir spiegeln diesen Content in der Mitarbeiter-App, weil wir auch die Mitarbeiter zu Fans machen wollen. Denn wenn die eigenen Mitarbeiter nicht wissen, was wir nach außen kommunizieren, hört die Begeisterungsfähigkeit schnell auf - und der Kunde hat einen Wissensvorsprung.

Mehr als 10.000 Views für den Schnittstchutzhandschuh "Tegera 906": nur ein Beispiel für die Inhalte, die Europart unter dem Titel Fan-News TV über YouTube und über die Mitarbeiter-App spielt.

Zum Fan-News TV

Eigentlich sollten die Mitarbeiter:innen einen Wissensvorsprung vor den Kund:innen haben. Erreicht ihr das ebenfalls über die Mitarbeiter-App?

Mit den Videos und außergewöhnlichen Inhalten wollen wir drei Zielgruppen gleichermaßen einen Mehrwert bieten: Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Immer unter der Prämisse, dass der Inhalt authentisch ist und Europart als Absender zeigt. Intern sollen die Videos kein Schulungsmaterial ersetzen, sondern bewerben. Schulungen mit Industriepartnern finden weiterhin vor Ort statt.

Wer auf Bewegtbild setzt, braucht Menschen, die sich vor der Kamera wohlfühlen. Dreht ihr eure Videos mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Ja, und das ohne Schulung. Das war ein Sprung ins kalte Wasser mit jeder Menge Herzklopfen und Adrenalin. Das Schöne ist: Jeder, der in den letzten Monaten vor der Kamera stand, mutierte zur Rampensau im positiven Sinn. Die Bedenken, die am Anfang da waren, haben mittlerweile alle abgelegt.

"Die Leute schreiben das, was ihnen gerade auf dem Herzen liegt. Es kann vorkommen, dass jemand in Wochenendstimmung postet. Aber dass Inhalte in die falsche Richtung gehen, das hat sich nicht bewahrheitet."

Bedenken ist ein gutes Stichwort. Intranet und Aushänge sind ja eine heile Welt. Hattet ihr Bedenken vor der Einführung der App mit ihrer offenen Kommunikation?

Wir haben alles auf den Tisch gelegt, gemeinsam mit dem Betriebsrat. Unsere Entscheidung hat auch darauf gefußt, dass es im Businessumfeld eine Hemmschwelle gibt. Anfangs dachten wir sogar, dass in App eher verklausuliert und nicht so authentisch kommuniziert wird. Das hat sich im positiven Sinn relativiert. Die Leute schreiben das, was ihnen gerade auf dem Herzen liegt. Es kann vorkommen, dass jemand in Wochenendstimmung postet. Aber dass Inhalte in die falsche Richtung gehen, das hat sich nicht bewahrheitet.

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