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12.12.2024Mitarbeiterengagement-Lösungen2 Min. Lesezeit

„Was Mitarbeitende teilen, ist häufig wichtiger als meine Infos“

Als Mitglied der Geschäftsführung chattet Simon Mareth regelmäßig per Mitarbeiter-App mit den 400 Beschäftigten der Prechtl Frischemärkte OHG. In einigen Fällen greift die Zentrale gar nicht mehr ein – die Mitarbeitenden finden miteinander die beste Lösung. Im Webinar hat der 28-Jährige verraten, wie er digitale Kommunikation und New-Work-Elemente auf die Fläche gebracht hat.

Warum wollten Sie die interne Kommunikation in Ihren Frischemärkten digitalisieren – was hat Sie an der Situation zuvor gestört?

Die Informationen sind fast ausschließlich von der Zentrale in die Filialen geflossen. Wenn überhaupt. Denn wer liest schon Aushänge? Und während es vor Ort im persönlichen Austausch zumindest theoretisch einen Rückkanal gab, fehlte die direkte Feedback-Möglichkeit in Richtung Zentrale. Dabei ist das, was Mitarbeitende auf der Fläche teilen, häufig wichtiger als die Infos, die wir herausgeben.

Was macht die Kommunikation zwischen Filial-Beschäftigten und der Zentrale so wertvoll?

Die Mitarbeitenden vor Ort haben den direkten Draht zu den Kundinnen und Kunden. Wenn mich früher jemand aus der Filiale erreichen wollte, um dringendes Feedback weiterzugeben, lief das ungefähr so: Telefon suchen, mich anrufen und feststellen, dass ich nicht am Platz bin. Rückrufbitte hinterlegen und hoffen, dann selbst erreichbar zu sein. Bis dahin war der Kunde schon längst zwei Häuser weiter beim Mitbewerber.

„Die Mitarbeitenden in der Filiale übernehmen selbst Verantwortung. Ohne dass es über die Zentrale geht. Das hebt sie auf ein neues Level.“

Simon Mareth

Mitglied der Geschäftführung bei Prechtl

Wie läuft der Dialog heute?

Über Gruppen in einer Mitarbeiter-App, die unsere Beschäftigten auf ihr privates Smartphone laden. Die Weinfachberater:innen zum Beispiel kommunizieren filialübergreifend über ihre eigene Gruppe. Da geht es unter anderem darum, welche Sorte gerade am meisten nachgefragt ist oder um gegenseitige Hilfe, wenn Produkte zur Neige gehen. Die Mitarbeitenden führen nicht mehr nur aus, sondern übernehmen selbst Verantwortung. Ohne dass es über die Zentrale geht. Das hebt sie auf ein neues Level.

Und wenn die Zentrale doch benötigt wird?

Dann können uns alle Mitarbeitenden per Chat-Funktion direkt erreichen. Und sie bekommen auch eine Antwort. Vor ein paar Stunden beispielweise hat mich ein Mitarbeiter aus der Getränkeabteilung kontaktiert, weil die Flasche in der Kiste mehr kostete als einzeln. Ein kleiner Fehler im System, der noch vor der Marktöffnung schnell behoben war – und damit bevor er der Kundschaft auffallen konnte. Das ist ein riesiger Sprung im Vergleich zu früher, den auch die Mitarbeitenden schätzen.

Es fließen also mehr Informationen als früher in alle Richtungen?

Sie fließen vor allem schneller. Und nur dorthin, wo sie gebraucht werden. Eigene E-Mail-Adressen haben bei uns nur die Beschäftigten in der Verwaltung, die Marktleiter und die Azubi-Beauftragten. Bei Aushängen wiederum können wir nicht steuern, für wen die Informationen relevant sind. Das war schon vor Corona schwierig. Die Pandemie wirkte dann wie ein Katalysator für die interne Kommunikation, die sich zusehends auf die Mitarbeiter-App verlagert: Je mehr über die App gespielt wird, desto mehr interessieren sich dafür. Ich bekomme zwar immer noch viele E-Mails, aber mittlerweile rund 80 Prozent von außerhalb.

Was hat den Ausschlag für Flip gegenüber anderen Mitarbeiter-Apps gegeben?

Überzeugt hat mich, dass Flip speziell für Mitarbeitende auf der Fläche entwickelt wurde. Für diejenigen, die dafür sorgen, dass die Kundschaft ein tolles Einkaufserlebnis hat. Abgesehen davon können wir auch nicht für die gesamte Belegschaft Office-Lizenzen anschaffen. Zumal manche Kolleginnen und Kollegen nicht so digital-affin sind. Aber Flip verstehen wirklich alle sofort.

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